Der Westen hat nicht nur eine gute, schöne Seite, sondern auch eine hässliche. Diese zeigt sich zum Beispiel darin, dass er eher bereit ist, mit einem gefährlichen Virus friedlich zu koexistieren, als mit anderen Menschen.
Wer einen Beweis dafür haben möchte, der schaue in die jüngere Geschichte von Korea, Vietnam, Kambodscha, Iran, Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen, und, und, und,…
Und das bevölkerungsreichste Land der Erde mit rund 18 Prozent der Weltbevölkerung steht als nächstes auf der Abschussliste. Eine kleine Gruppe von Ländern, die von einem Land mit kümmerlichen 4 Prozent der Weltbevölkerung angeführt wird, glaubt, den Rest der Menschheit am Nasenring durch die „regelbasierte“ Weltmanege führen zu dürfen. Bezeichnenderweise verzichtet der westliche Weltadel mehr und mehr darauf, noch von Völkerrecht zu sprechen, und hat dieses sang- und klanglos durch den nebulösen Begriff einer „regelbasierten Ordnung“ ersetzt, den er je nach Belieben und Bedarf für seine eigenen Zwecke auslegen kann. So hat er sich der lästigen Sache namens Völkerrecht schon weitgehend entledigt. Friedliche Koexistenz kommt für ihn nicht in Frage, es sei denn zum Preis der Unterwerfung unter sein Regime und unter seinen Führungsanspruch. In diesem Fall sind auch Diktatoren als Freunde hochwillkommen, und die vielgepriesenen westlichen Werte, die man als Waffe gegen Unwillige zum Einsatz bringt, bleiben in der Schublade.